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Vergissmeinnicht

  • rbr0303
  • 15. Juli
  • 1 Min. Lesezeit
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Vergissmeinnicht


Er schaut in die Wolken und sieht nur den Regen

Kommen, noch benommen vom Rausch der letzen Nacht

Plant er die kommenden Stunden, der Kaffee duftet, langsam erwacht

Die versunkene Kraft, der Antrieb, das Feuer glimmt, lodert, verwegen

Gedanken sich formen, bahnen den Weg, er weiß, nur er weiß wohin.


Sie liegt noch im Nest, ganz nackt und allein, öffnet die Augen,

Blickt ins gleißende Licht, die Zweige wimmern im Wind, zittern,

So kommt es ihr vor, ein Eichhörnchen klettert den Stamm empor,

Schnell wie der Wind, es ist so klein, der Schwanz so groß.

Das Laken duftet nach ihm, er ist ein Schuft, er riecht so gut.


Sie fragt sich, ob er ihren Namen noch kennt, nicht einmal das wär’ ihm peinlich.

Der fremde Schädel noch brummt, fällt erschöpft ins Kissen zurück,

Wolken säumen den Himmel, bauschen sich auf in bedrohlichen Formen,

Fremde Gestalten suchen sie heim, endlich rafft sie sich auf, sitzt auf der Kante,

Suchend schweift ihr Blick im Raum,

Die Habseligkeiten nicht findend, das Lächeln fällt schwer.


Irgendwo draußen heulen Sirenen.

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