Mit mangelndem Ernst im Dasein verstrickt
- rbr0303
- 14. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Mit mangelndem Ernst im Dasein verstrickt
Irgendwann,
Fängt jeder Motor
zu stottern an.
Irgendwie,
Hilft das Verständnis
quantenphysikalischer Prozesse
ihm nie.
So steht Hans im Glück
und blickt mit grimmiger Miene am Straßenrand,
Wartend auf die helfende Hand,
kein Tauschpartner in Sicht,
öffnet verzweifelnd fluchend den Motorraum,
starrt doof auf Kabel, Stecker, den gusseisernen Block,
rüttelt hier und da
und verbrennt sich die Finger am stinkenden Bock.
Ach hätt‘ er doch nur die Zukunft nicht
für das Vergangne‘ getauscht.
Für immer begraben in dunkler Seele, im habgierigen Netz, von wegen,
führen Worte und Bilder ihr eigenes Leben,
zum Wohle der ganzen Welt sicher nicht,
doch Hans könnte Rat grad gebrauchen,
ist doch niemand in Sicht.
Die Wies‘ steht in voller Blüte,
das Gras, saftig grün,
fängt auch bald an zu blühn‘,
fällt ihm ein,
fast ein schlichter Reim
zur Beruhigung der Nerven nur.
Dazu braucht er kein Netz,
die Entgiftung der Seele im Blick,
setzt er sich mit wenig Geschick
in die Leben gebärende und nehmende Wiese.
Ein Stich, ein Schmerz, träge hinsterbend
lange schwärend zwischen Leben und Tod,
heut‘ hat ihn das Glück verlassen.
Er lauscht, Zeit hat er reichlich,
hört das Surren der Fliegen,
das Summen der Bienen und Hummeln,
ein Traktor naht, die Rettung,
wie gut riecht doch heute der Dung.
Die Verhandlungspartnerin gibt sich mürrisch und störrisch,
so schön wie sie ist, der himmlische Engel
will den Traktor nicht tauschen
gegen den alten, stinkenden Bock,
meint, er sei wohl aus der Zeit gefallen,
zieht ihres Weges
und entschwindet zwischen Roggen und Mais.
Da steht er nun, der arme Tor,
und ist ist so klug als wie zuvor.
Ungeliebt und ausgehungert,
gönnt er sich den letzten Schluck.
Irgendwann wird irgendwer ihn irgendwie noch retten,
jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
zaubert ein Lächeln auf den lechzenden Mund,
doch das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang,
den wir gerade noch ertragen, …


