Atmen
- rbr0303
- 6. Juli
- 1 Min. Lesezeit

Atmen
Der Beat hämmert dunkel ins Ohr,
Verloren, das Herz rast im eigenen Rhythmus,
Geboren im inneren Kampf mit Dämonen,
Ungezügelt, losgelöst von der Seele,
Wehrlos gefangen im kauernden Korpus.
Atmen, Atmen singen helle Stimmen im Chor,
Hab‘s nie so heftig erlebt, so stell‘ ich mir‘s vor.
Das Klinikum, verhüllt von den Bäumen und Sträuchern,
Ist keine fünfhundert Meter entfernt,
Was soll ich jetzt bloß mit Dir machen?
Ich kenne Dich nicht, weiß nicht wer Du bist?
Das Smartphone liegt daheim auf dem …,
Atmen, atmen ruf‘ ich hilflos im Wald,
Doch die Stimme dringt nicht in mein Ohr.
Ganz allmählich dämmert es ihr,
während die Seele leise erwacht,
im immer noch heftigen Rauschen des Blutes,
Die Haare zerzaust, die Haut und das Kleid schweißnass.
Was hat sie erlebt? Frag‘ lieber nicht und zieh‘ weiter.
Atmen, atmen singen helle Stimmen im Chor,
Hab‘s nie so heftig erlebt, so stell‘ ich mir‘s vor.
Es ist ihr zu wünschen, ich hör‘ sie erleichtert,
die Melodie, geborgen im hämmernden Beat.
Blätter zittern, ein Vogel kreischt,
Federn auf dem Waldboden verstreut.
Unerhört, ungesehn‘, ungeteilt, ungelesen,
Atme, Atme, als wär‘ s nie gewesen.
Geteilt wär‘s erst morgen vergessen.


