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Die Seerose

  • rbr0303
  • 18. Juli
  • 1 Min. Lesezeit
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Die Seerose


Große, grüne Blätter bedecken den alten, verschlungen sich windenden Arm

Im Sommer, im Winter das Eis manchmal, ohne Erbarmen

lässt frösteln die Triebe der verbliebenen Wesen, erfrieren die Gedanken der Suchenden

An die goldgelbe Blüte und doch schlummert sie im Verborgenen,

tief im Grund des Wasserarms, als Versprechen des ewigen Lebens, und doch

Dem Untergang geweiht!


Die Trommel schleudert das blutige Laken, die dreckige Wäsche, die stinkenden Socken,

Die Kaffeemaschine vibriert im Rhythmus der Trommel und

keucht die letzten Tropfen auf die dunkelbraun duftende Brühe,

Kinder kreischen, die Schreie der Alten erstickt,

es klopft an die Tür, die Gedanken der Suchenden

An die goldgelbe Blüte, verloren im tiefen Morast des zähen Stroms

Fremder Bilder, Töne und Sagen, streben dem Untergang entgegen.


Nur wenige Tage entzückt uns die goldgelbe Blüte,

Lockt duftend Bienen, Hummeln und Käfer.

Sie sehen die Blüten verwelken im Licht.

Blüten und Blätter verwesen

Im dunklen Grund des sich windenden Arms.

Den Urquell des Lebens sehen sie nicht,

Den Urquell des Lebens gilt es zu fühlen,


Doch das ist nicht jedem bestimmt.

Und wie zum Trost

Schenkt im Alter die Schwerkraft

Der Unzufriedenheit ein Gesicht.

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